Wie Lebenshaltungskosten die Ungleichheit verschärfen

N°37, Mai 2024
Oliver Hümbelin (Berner Fachhochschule), Rudolf Farys (Universität Bern) & Ben Jann (Universität Bern),

May 23, 2024
How to cite this article:

Hümbelin, O., Farys, R., & Jann, B. (2024). Wie Lebenshaltungskosten die Ungleichheit verschärfen. Social Change in Switzerland, N°37. doi: 10.22019/SC-2024-00002

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Zusammenfassung

Auslagen für das tägliche Leben belasten die Haushalte in Abhängigkeit ihrer finanziellen Lage unterschiedlich stark. Lebenshaltungskosten sind also ein wichtiger Faktor zur Beurteilung von Ungleichheitsstrukturen, der jedoch oft zu wenig beachtet wird. Auf der Basis von Daten sechs bevölkerungsreicher Kantone analysiert diese Studie die Bedeutung der Lebenshaltungskosten für die Ungleichheit in der Schweiz. Die Ergebnisse zeigen, dass die Belastung durch Kosten für Güter des täglichen Bedarfs, Wohnkosten, Krankenkassenprämien und direkte Steuern je nach Einkommen eines Haushalts sehr unterschiedlich ausfällt. Das einkommensschwächste Dezil der Bevölkerung gibt 82 Prozent seines Einkommens zur Deckung der Grundbedürfnisse aus, während das oberste Dezil kaum durch Auslagen des täglichen Lebens belastet wird, dafür aber einen deutlich grösseren Einkommensanteil für direkte Steuern aufwendet. Unter dem Strich ist mit Lebenshaltungskosten eine erhebliche Verschärfung der Ungleichheit der frei verfügbaren Einkommen verbunden. Diese Mechanismen sind in den untersuchten Kantonen ähnlich, unterscheiden sich jedoch in Bezug auf den Einfluss von Krankenkassenprämien und Steuern.


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Einleitung

Ökonomische Ungleichheitsstudien konzentrieren sich in der Regel auf Unterschiede in der Verteilung von Einkommen und Vermögen. Die Lebenshaltungskosten werden dabei häufig vernachlässigt, obwohl letzten Endes die mit Geld verbundenen Konsummöglichkeiten den relevanten Massstab für eine wirtschaftliche Wohlfahrtsanalyse darstellen (OECD, 2013; United Nations, 2011). Der Einbezug der Lebenshaltungskosten ist für die Schweiz besonders relevant. Gemäss Eurostat ist die Schweiz innerhalb der EU das Land mit den höchsten Löhnen. So bezieht eine Person in der Schweiz im Durchschnitt 107‘000 € Jahresnettolohn und die Lücke zum zweitplatzierten Island ist mit rund 82‘000€ beträchtlich (Eurostat, 2023a; Lahiri, 2023). Gleichzeitig sind die Lebenshaltungskosten in der Schweiz enorm. Das Preisniveau für Haushaltsausgaben liegt in der Schweiz rund 75 Prozent über dem EU-Durchschnitt (Eurostat, 2023b). Auch bezüglich Lebenshaltungskosten nimmt die Schweiz also einen Spitzenplatz ein, was die hohen Gehälter etwas relativiert.

Der schweizerischen Haushaltsbudgeterhebung (HABE) kann weiter entnommen werden, welche Ausgaben die Budgets der Schweizer Bevölkerung besonders belasten (BFS, 2023). Den grössten Teil wendet ein Schweizer Haushalt für Wohnen und Energie auf – im Durchschnitt 14 Prozent des Bruttoeinkommens. Den zweitgrössten Kostenposten stellen direkte Steuern mit 12 Prozent dar, gefolgt von den Krankenkassenprämien der Grundversicherung (7 Prozent). Danach folgen weitere Ausgaben wie Nahrungsmittel (6.8 Prozent), Verkehr (6.8 Prozent), Unterhaltung und Kultur (4.1 Prozent) sowie Bekleidung (1.5 Prozent). Im Durchschnitt bleiben einem Schweizer Haushalt 17.5 Prozent des Bruttoeinkommens zur freien Verfügung. Dieser Durchschnittswert gibt allerdings keinen Aufschluss darüber, wie sich die Belastung durch Lebenshaltungskosten und der frei verfügbare Betrag nach Einkommensklasse unterscheiden und welche Konsequenzen dies für die ökonomische Ungleichheit in der Schweiz hat.

Lebenshaltungskosten in Ungleichheitsstudien

Studien aus den USA (Albouy et al., 2016; Argente & Lee, 2021) oder aus Deutschland (Kröger et al., 2022; Priem et al. 2022) zeigen, dass die Lebenshaltungskosten aus einer Ungleichheitsperspektive höchst relevant sind. Zudem hat das Interesse an diesen Zusammenhängen aufgrund der ausgeprägten Inflation (OECD, 2022) in den letzten Jahren stark zugenommen. So deuten die bislang zur Verfügung stehenden Statistiken und Studien darauf hin, dass einkommensschwache Bevölkerungsgruppen von der Inflation besonders stark getroffen wurden.

Für die Schweiz liegen dazu bisher nur wenig Studien vor. Auch hierzulande ist seit 2021 eine Erhöhung des Preisniveaus mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 1 bis 3.5 Prozent zu beobachten (BFS, 2024a), die im Vergleich zum Euroraum zwar deutlich gemässigter ausfiel, über die Jahre kumuliert aber ebenfalls zu einer Steigerung der Lebenshaltungskosten geführt hat. Der Verteilungsbericht des Schweizerischen Gewerkschaftsbund 2023 macht auf zwei weitere Entwicklung aufmerksam (Lampart et al., 2023). Erstens ist gemäss der Eidgenössischen Steuerverwaltung die Steuerlast seit 1984 im mittleren Einkommensbereich mit rund 13 Prozent des Jahreseinkommens konstant geblieben, bei den sehr hohen Einkommen (ab einer Million) war jedoch ein Rückgang von knapp 39 Prozent auf 32.5 Prozent zu beobachten. Die letzten Jahrzehnte waren also mit einer ungleichen Entlastung bei den Steuern verbunden. Zweitens zeigt die Krankenkassenstatistik des Bundesamts für Gesundheitswesen (BAG) seit 1997 eine Zunahme der Realkosten der durchschnittlichen Krankenkassenprämien von über 140 Prozent, während die Entlastung durch Prämienverbilligungen nur um 41 Prozent zugenommen hat und somit deutlich hinter der Kostensteigerung der Krankenkassenprämien zurückblieb. Dies spiegelt sich auch in der Ungleichheit der verfügbaren Äquivalenzeinkommen gemäss der HABE-Statistik wider, welche auch die mit direkten Steuern und Krankenkassenprämien verbundenen Ungleichheitseffekte erfasst (BFS, 2024c) und von 2001 bis 2021 eine Zunahme der Ungleichheit von 26 auf 30 Gini-Punkte ausweist.

In der langen Sicht fällt zudem das stetige Wachstum der Mietkosten auf (BFS, 2024b), die in der Ungleichheitsberechnung des BFS nicht berücksichtigt werden. Von 2016 bis 2023 sind die Mietkosten um rund 8 Prozent gestiegen – wohlgemerkt in einem Umfeld mit sinkendem Referenzzinssatz, was der Zunahme der Wohnkosten entgegenwirkte (BWO, 2023). Der hypothekarische Referenzzinssatz ist im Jahr 2023 zweimal angestiegen, was sich direkt in weiteren Zunahmen der Mietkosten niederschlagen wird.

Weitere Studien weisen darauf hin, dass sich solche Entwicklungen innerhalb eines Landes erheblich unterscheiden können. Beispielsweise haben Azzoni und Servo (2002) für Brasilien und Hillringhaus und Peichl (2010) für Deutschland aufgezeigt, dass die Vernachlässigung von regional unterschiedlichen Lebenshaltungskosten in der Regel mit einer Überschätzung ökonomischer Ungleichheit verbunden ist, da in wirtschaftlich starken Regionen in der Tendenz höhere Löhne bezahlt werden, aber auch höhere Lebenshaltungskosten anfallen als in wirtschaftlich schwachen Regionen. Solche Zusammenhänge wird es auch in der Schweiz geben. Simulationsrechnungen deuten darauf hin, dass in ländlichen Kantonen wie Uri und Glarus die Haushaltsbudgets aufgrund niedriger Wohnkosten und Steuern weniger belastet werden als in städtischen Kantonen wie Genf und Basel-Stadt, wo besonders die Wohnkosten hoch sind (Schüpbach et al., 2021). Unterschiede ergeben sich auch bei der Ausgestaltung der föderal organisierten Instrumente des Wohlfahrtsstaats, namentlich bei den direkten Steuern und Prämienverbilligungen (Hümbelin, Farys, Jann, et al., 2021).

Während Studien aus anderen Ländern auf die Wichtigkeit der Lebenshaltungskosten zur Beurteilung der ökonomischen Unterschiede hinweisen, liegt für die Schweiz bisher keine umfassende Studie vor. Vor diesem Hintergrund leiten wir zunächst her, wie Lebenshaltungskosten in eine ökonomische Ungleichheitsanalyse aufgenommen werden können und berechnen anschliessend auf der Basis von verknüpften Steuerdaten aus sechs großen Schweizer Kantonen die damit verbundenen Auswirkungen auf die Ungleichheit. Ein Vergleich der Einkommensungleichheit vor und nach Abzug der Lebenshaltungskosten zeigt einen Anstieg des Gini-Koeffizienten um 10,9 Punkte. Lebenshaltungskosten sind also mit einer deutlichen Verschärfung der ökonomischen Ungleichheit verbunden. Die kantonale Ausgestaltung von Steuern und Prämienverbilligungssystem federn diese Mechanismen zwar ab, verstärken aber die regionalen Unterschiede innerhalb der Schweiz.Daten

Für die Analysen stützen wir uns auf verknüpfte Steuerdaten. Dies ist eine valide Möglichkeit, die finanziellen Verhältnisse aller Bevölkerungsschichten zu messen (Hümbelin & Farys, 2016). Konkret nutzen wir Daten der Kantone Aargau, Bern, Genf, Luzern, St. Gallen und Wallis für das Jahr 2015, die im Zuge der WiSiER-Erhebung aufbereitet und harmonisiert wurden (Wanner, 2019). Diese Daten haben wir im inequalities-Projekt[1] mit Individualinformationen zu direkten Steuern, Krankenkassenprämienverbilligungen und weiteren kantonsspezifischen Leistungen ergänzt. Die Analysen führen wir auf Personen im Erwerbsalter und deren Kinder durch (d.h., Bevölkerung im Alter unter 65 Jahren). Wir können so die finanzielle Situation von über 3 Millionen Personen abbilden, was rund 45% der Bevölkerung der Schweiz unter 65 Jahren entspricht. Aufgrund der Verknüpfung mit dem Bevölkerungsregister ist es möglich, Haushaltseinkommen zu bilden. Für alle Haushaltsmitglieder liegen sämtliche um steuerliche Abzüge bereinigten Nettoeinkommen aus selbständiger und unselbständiger Erwerbstätigkeit sowie Vermögenseinkünfte vor. Zudem stehen Informationen zu den Auszahlungen aus Sozialversicherungen und privaten Transfers zwischen Haushalten zur Verfügung. Auch Bedarfsleistungen wie die wirtschaftliche Sozialhilfe u.ä. sind bekannt.[2]

Mit Ausnahme der bezahlten direkten Steuern liegen die Informationen zu den tatsächlichen individuellen Lebenshaltungskosten in der Schweiz nicht flächendeckend vor und können entsprechend nicht direkt mit den Einkommensdaten verknüpft werden. In den nachfolgenden Analysen leiten wir deswegen die minimalen Lebenshaltungskosten entsprechend eines Lebensstandards her, der für ein Leben in der Schweiz im Minimum nötig ist, und orientieren uns dabei an den Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS). Das heisst, wir bilden nicht die effektiven Auslagen der Haushalte ab, sondern definieren notwendige Auslagen entsprechend dem Existenzminimum. Zudem bilden die nachfolgend aufgeführten minimalen Auslagen die grössten Kostenposten ab, die für einen Haushalt in der Schweiz anfallen.

Alltagsauslagen: Hierfür stützen wir uns auf den Grundbedarf gemäss SKOS-Richtlinien, der sich für einen Einpersonenhaushalt auf monatlich CHF 986 beläuft (im Jahr 2015). Für jede weitere Person im Haushalt verringert sich der Mehrbetrag pro Person, basierend auf der SKOS-Äquivalenzskala. Beispielsweise beträgt der Grundbedarf für zwei Personen CHF 1’509. Der in den SKOS-Richtlinien festgehaltene Grundbedarf soll den gesamten Lebensunterhalt exklusive Kosten für Wohnen und Gesundheit decken. Stutz et al. (2018) haben das Niveau des Grundbedarfs in der Sozialhilfe bewertet und heben hervor, dass die Lebensmittelausgaben und die tatsächlichen Transportkosten unterschätzt werden und dass bei Grundbedürfnissen, die weitgehend fixer Natur sind, kaum Einsparpotenziale bestehen, ohne dass starke Einschränkungen wie etwa gesundheitliche Risiken in Kauf genommen werden müssen. Das heisst, dass wir von einem absoluten Minimalstandard ausgehen.

Wohnkosten: Die Wohnkosten schätzen wir mit Hilfe der Strukturerhebung, die Teil des Volkszählungssystems und die einzige Quelle zu den in der Schweiz gezahlten Nettomieten ist (BFS, 2024). Besonders hoch sind die Mieten in wirtschaftsstarken Ballungszentren und deren Umland. Dies zeigt sich in Regionen wie dem Grossraum Zürich, Genf, dem Kanton Waadt und der Region Basel. Im Gegensatz dazu weisen Gebiete wie der Kanton Jura und einzelne Neuenburger Regionen ein unterdurchschnittliches Mietniveau auf. Für die nachfolgenden Analysen stehen uns Informationen von rund 191‘000 Beobachtungen zur Verfügung (gepoolter Datensatz 2011–2015). Auf dieser Basis entwickeln wir ein statistisches Modell, das ortsübliche Mieten für jede Gemeinde schätzt. Das Modell nutzt die Haushaltsgröße und das Durchschnittseinkommen jeder Gemeinde, um die in der Strukturerhebung erfassten Mieten vorherzusagen. Mithilfe der Modellparameter bestimmen wir dann den erwarteten 20%-Perzentilswert für die lokale Miete. Das heisst, wir berechnen für jede Gemeinde ein günstiges Wohnniveau, das unter der jeweiligen Durchschnittsmiete liegt. Für die Analysen rechnen wir zu den Nettomieten eine Pauschale von 20% für die Nebenkosten an, was gemäss HABE-Statistik den durchschnittlichen Ausgaben eines Schweizer Haushaltes entspricht.

Prämien der obligatorischen Krankenversicherung: Um die altersspezifische durchschnittliche Prämienbelastung zu ermitteln, nutzen wir Statistiken des BAG. Die Prämienhöhe hängt neben individuellen Faktoren wie dem Alter und der gewählten Selbstbeteiligung auch vom Wohnort ab. Unter den sechs untersuchten Kantonen weisen die Kantone Bern (durchschnittlich 374 Franken pro Monat) und Genf (420 Franken pro Monat) besonders hohe Ausgaben für Krankenversicherungsprämien auf. Deutlich tiefer sind die Kosten in den Kantonen Wallis (CHF 301), Luzern (CHF 313), Aargau (CHF 320) und St. Gallen (CHF 328). Generell sind die Krankenkassenprämien im Tessin und in der Westschweiz höher, insbesondere im Vergleich zur Zentralschweiz. Wir verwenden die gemeinde- und altersabhängigen Kosten für die Krankenversicherung gemäss BAG, wenden jedoch einen Rabatt von 10 Prozent pro Person an, was die Erwartung der Sozialbehörden an die Leistungsempfänger widerspiegelt, sich für eine kostengünstigere Krankenversicherung zu entscheiden.

Gleichzeitig bietet das Schweizer System eine gezielte Entlastung der Versicherten durch individuelle Prämienverbilligungsbeiträge (IPV), die von den Kantonen ausgeschüttet werden. Die Kantone legen konkrete Anspruchsvoraussetzungen fest, entscheiden über die Beträge und legen die Abläufe und Auszahlungsmodalitäten fest. Diese kantonspezifischen Prämienverbilligungen berücksichtigen wir anhand der tatsächlichen Auszahlungsdaten der kantonalen Behörden. Hierbei gibt es kantonale Unterschiede: Bern bietet relativ vielen Menschen Leistungen, allerdings auf vergleichsweise tieferem Niveau, während Genf deutlich höhere Leistungen vorsieht.

Direkte Steuern auf Einkommen und Vermögen: Um die Auswirkungen direkter Steuern abzuschätzen, können wir, wie erwähnt, direkt auf die tatsächlich gezahlten Steuerbeträge zurückgreifen. Im Kanton Genf fällt im Mittel ein Betrag von 24‘500 CHF an. Auch im Kanton Bern fällt im Mittel ein vergleichsweise hoher Steuerbetrag von 14‘400 CHF an, während die Steuerbeträge in den Kantonen Wallis (11‘800 CHF) und Aargau (11‘400 CHF) etwas tiefer ausfallen. Dies ist einerseits auf die unterschiedliche Einkommensstruktur und andererseits auf die unterschiedliche Ausgestaltung des Steuersystems zurückzuführen. Die kantonalen Steuersätze sowie die zulässigen Steuerabzüge unterscheiden sich erheblich (Hümbelin, Farys, Jann, et al., 2021; Hümbelin, Farys, & Richard, 2021; Hümbelin & Farys, 2018; SSK CSI & ESTV, 2021).

Methoden und Analysestrategie

Mit Hilfe zweier Analysetechniken quantifizieren wir die Belastung von Lebenshaltungskosten für Haushalte in unterschiedlichen Einkommensklassen und die damit verbundene Auswirkung auf Ungleichheit der frei verfügbaren Einkommen. Dabei führen wir die Analysen zunächst zusammengefasst über die sechs Kantone durch. Ein weiterer Analyseschritt schlüsselt die Auswertungen nach Kantonen auf.

Einkommensbezogene Belastung durch Lebenshaltungskosten: Wir berechnen die anteilige Belastung der Haushaltseinkommen durch die einzelnen Kostenpositionen für unterschiedliche Einkommensklassen. In den nachfolgenden Abbildungen 1 und 3 ist die Belastung durch Lebenshaltungskosten als Prozentwert des gesamten Haushaltseinkommens auf der vertikalen Achse ausgewiesen, während die Einkommensklassen auf der horizontalen Achse zu finden sind. Diese sind als Einkommensdezile aus den Haushaltsäquivalenzeinkommen vor Bedarfsleistungen gebildet, weil anhand der Einkommen vor Bedarfsleistungen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Haushaltes am besten abgebildet wird. Die einkommensschwachen Haushalte befinden sich in der Grafik links, während die einkommensstärksten Gruppen rechts zu finden sind.

Vergleich von Gini-Koeffizienten: Wir verwenden den Gini-Koeffizienten als Mass für die Ungleichheit. Der Gini-Koeffizient nimmt den Wert 100 bei absoluter Ungleichverteilung und den Wert 0 bei einer Gleichverteilung an. Durch die Gegenüberstellung des Gini-Koeffizienten der Einkommen vor und nach Berücksichtigung der einzelnen Kostenpositionen können wir die Verschiebung der Ungleichheit als Folge der Lebenshaltungskosten quantifizieren. Fällt der Gini-Koeffizient (vertikale Achse) höher aus, entspricht dies einer Zunahme der Ungleichheit, während ein Rückgang des Gini-Koeffizienten einer Reduktion der Ungleichheit entspricht.

Ungleichheitseffekte von Lebenshaltungskosten

Abbildung 1 zeigt, dass die einkommensschwächsten 10 % der Bevölkerung erheblich durch Ausgaben für den täglichen Bedarf sowie durch Wohnkosten belastet sind. Etwa ein Drittel ihres Einkommens wird für Güter des täglichen Bedarfs aufgewendet (Alltagsauslagen), ein weiteres Drittel deckt die Wohnkosten ab. Auf Grund der Steuerprogression, werden tiefe Einkommen durch Steuern kaum belastet. Allerdings besteht in vielen Kantonen keine Steuerbefreiung des Existenzminimums. Die Gruppe mit dem niedrigsten Einkommen wendet 3% ihres Einkommens für Steuern auf. Auch die Krankenversicherungsprämien fallen ins Gewicht. Die einkommensschwächste Gruppe wendet 21 % dafür auf, davon wird ein Drittel durch individuelle Prämienverbilligungen (IPV) aufgefangen. Diese Entlastung nimmt mit steigendem Einkommen ab, erstreckt sich aber auch auf mittlere Einkommensschichten. Insgesamt verwendet die unterste Einkommensgruppe etwa 82% ihres Haushaltseinkommens zur Bestreitung der minimalen Lebenshaltungskosten. Die finanzielle Belastung durch Mindestlebenshaltungskosten nimmt mit steigendem Einkommen ab. Die 10% der Spitzenverdiener wenden etwa 31% ihres Einkommens für Lebenshaltungskosten auf. Davon machen Steuern mit 19% den größten Anteil aus, während die laufenden Ausgaben für den täglichen Bedarf (4,5%), Krankenversicherungsprämien (3%) und Wohnen (4,5%) – ausgerichtet an einem Mindestlebensstandard – nur 12% ausmachen.

Abbildung 1: Belastung der Haushaltseinkommen durch Lebenshaltungskosten

Daten: WiSiER-Daten 2015 (AG, BE, LU, SG, VS, GE) verknüpft mit weiteren Informationen, eigene Berechnungen

Der Einbezug der Lebenshaltungskosten führt zu einem deutlichen Anstieg der Ungleichheit der frei verfügbaren Einkommen (siehe Abbildung 2). Der Gini-Koeffizient ändert sich von 31,3 vor Berücksichtigung dieser Ausgaben auf 42,2 nach Berücksichtigung der Lebenshaltungskosten. Dabei fallen die Kosten für Alltagsauslagen (+5,7 Punkte) und Wohnen (+ 6,0 Punkte) besonders stark ins Gewicht. Auch die Krankenkassenprämien sind mit einer Zunahme der Ungleichheit verbunden, selbst wenn der ungleichheitsmindernde Effekt der Prämienverbilligungen berücksichtigt wird. Direkte Steuern reduzieren die Einkommensungleichheit (-3,7 Punkte).

Abbildung 2: Veränderung der Einkommensungleichheit durch Einbezug der Lebenshaltungskosten

Daten: WiSiER-Daten 2015 (AG, BE, LU, SG, VS, GE) verknüpft mit weiteren Informationen, eigene Berechnungen

In einem letzten Analyseschritt werden die Unterschiede innerhalb der Schweiz untersucht. Abbildung 3 geht auf kantonale Unterschiede ein. Haushalte in den Kantonen Wallis und Genf sind etwas ungleicher belastet. In diesen Kantonen sind die Lebenshaltungskosten, insbesondere die Wohnkosten, für die einkommensschwächste Gruppe schwer zu bewältigen. Auch bei der Wirksamkeit der sozialstaatlichen Massnahmen gibt es Unterschiede. Beispielsweise wird im Kanton Luzern die einkommensschwächste Gruppe durch Prämienverbilligungen sehr gezielt entlastet. Auffallend ist zudem die erhöhte Gesamtsteuerbelastung im Kanton Bern. Im Kanton Genf hingegen belastet die Steuerprogression die höchsten Einkommensgruppen stark.

Abbildung 3: Belastung des Haushaltseinkommens durch die Lebenshaltungskosten nach Kantonen

Daten: angereicherte WiSiER-Daten 2015 (AG, BE, LU, SG, VS, GE), eigene Auswertungen

Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, starten die Kantone von einem jeweils anderen Niveau der Ungleichheit, aber in allen Kantonen sind in Bezug auf die Lebenshaltungskosten ähnliche Effekte auf die Ungleichheit der frei verfügbaren Einkommen zu beobachten. Die grössten Unterschiede zwischen den Kantonen bestehen in Bezug auf die Prämienlast und die direkten Steuern. Die Krankenkassenprämien führen zu einem wesentlich stärkeren Anstieg der Ungleichheit im Kanton Genf (+4.8) als in den Kantonen Luzern (+3.1) und Wallis (+3.0). In Genf tragen Steuern zu einer stärkeren Abnahme der Einkommensungleichheit bei (-6.1) als in den zwei grossen Deutschschweizer Kantonen Aargau (-2.5) und Bern (-3.1).

Tabelle 1: Einkommmensungleichheit vor und nach Lebenshaltungskosten

 Gini-PreAlltags-auslagenWohnenBrutto-KK-PrämienPrämienver-
billigung
SteuernGini-Post
BE29.266.54.1-0.7-3.142
LU29.25.45.53.1-0.8-3.339.1
SG28.76.16.23.5-0.7-4.139.8
AG28.94.55.13.1-0.8-2.538.3
VS27.65.95.83-0.8-3.937.6
GE41.75.76.14.8-0.9-6.151.3

Schlussfolgerungen

Die Analyse der Lebenshaltungskosten ist wichtig – insbesondere in einem teuren Land wie der Schweiz. Zudem gibt es innerhalb der Schweiz erhebliche Unterschiede, insbesondere bezüglich der Wohnkosten. So gehören Genf und Zürich zu den teuersten Städten der Welt, während das Wohnen in peripheren Gebieten deutlich günstiger ist. Schliesslich gibt es aufgrund der föderalen Struktur der Schweiz weitere kantonale Unterschiede, etwa bei den direkten Steuern auf Einkommen und Vermögen sowie der Umsetzung der Prämienverbilligung, wodurch die Einkommen der Bevölkerung gezielt ent- bzw. belastet werden.

Unsere Analysen zeigen, dass die Lebenshaltungskosten die Ungleichheit erheblich verschärfen (+10,9 Gini-Punkte). Der Hauptgrund für diesen Effekt sind die hohen Kosten für Wohnen, Krankenkassenprämien und Güter für den täglichen Bedarf, wodurch die niedrigen Einkommen im Vergleich zu den mittleren Einkommen und den Wohlhabenden überproportional belastet werden. Nach unseren Berechnungen muss das einkommensschwächste Dezil der Bevölkerung 82% ihres Einkommens für Grundbedürfnisse aufwenden. Dass Lebenshaltungskosten in der Schweiz für manche Gruppen hoch sind, wird auch dadurch veranschaulicht, dass durchschnittlichen Kosten für Alltagsauslagen, Wohnkosten und Krankenkassenprämien, von den 20% einkommensschwächsten der Bevölkerung nicht getragen werden könnten[3]. Im Gegensatz dazu ist das einkommensstärkste Dezil weit weniger von den notwendigen Lebenshaltungskosten belastet. Während dieses Segment einen beträchtlichen Betrag an Steuern zahlt, stellen die Ausgaben für Krankenversicherungsprämien, Wohnraum und Güter des täglichen Bedarfs nur ein geringes Problem dar, so dass ein grosser Teil ihres Einkommens zur freien Verfügung für Konsum oder Vermögensbildung steht.

Prämienverbilligungen tragen geringfügig zu einem Ausgleich bei (-0,8 Gini-Koeffizientenpunkte). Sie entlasten die einkommensschwächsten Gruppen. Dennoch überwiegt der ungleichheitsverstärkende Aspekt der Krankenversicherungsprämien (+3,7 Gini-Punkte), da mittlere und hohe Einkommensgruppen gleich viel bezahlen.

Der ausgleichende Einfluss der Steuern (-3.7 Gini-Punkte) steigt mit zunehmender Progression und fördert einen unmittelbaren wirtschaftlichen Ausgleich. Darüber hinaus sind Steuern die Grundlage öffentlicher Güter, die allen gesellschaftlichen Schichten zugutekommen. Obwohl Steuern zwar die Ungleichheit der frei verfügbaren Einkommen verringern, ist der damit verbundene Effekt im Vergleich zu anderen Komponenten der Lebenshaltungskosten relativ gering. Die Steuerquote[4] der Schweiz liegt mit 21,4% unterhalb des OECD-Durchschnitts (25,3%). Länder wie Dänemark (44,4%) und Schweden (34,3%) weisen deutlich höhere Steuerquoten auf (ESTV, 2021).

Unsere Analysen zeigen zudem, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den untersuchten Kantonen gibt, sowohl was die Einkommensverteilung als auch die Lebenshaltungskosten betrifft. Im städtischen Grenzkanton Genf sind die Einkommensunterschiede deutlich grösser, was teilweise auf die urbane Natur des Kantons zurückzuführen ist. Auch die Lebenshaltungskosten sind vergleichsweise hoch, was eine zusätzliche Verschärfung der Ungleichheit mit sich bringt. Die grössten kantonalen Unterschiede sind beim Effekt der Krankenkassenprämien und den direkten Steuern zu erkennen.

Verpflichtende Kosten, welche direkt über die Haushaltseinkommen getragen werden, führen also zu einer starken Zunahme der ökonomischen Ungleichheit. In die offiziellen Ungleichheitsstatistiken des Bundes fliessen insbesondere die Auslagen für den täglichen Bedarf (Nahrungsmittel, Hygiene, Mobilität etc.) sowie die Wohnkosten nicht mit ein. Gemäss BFS (2024c) lag im Jahr 2015 die Einkommensungleichheit (abzgl. Steuern und KK-Prämien) bei 29 Gini-Punkten. In unseren Daten resultiert mit einer analogen Definition ein ähnlicher Wert von 30.5 Gini-Punkten. Ziehen wir nun aber Alltagsauslagen und Wohnkosten in die Ungleichheitsberechnung mit ein, ist allein damit eine Zunahme der Ungleichheit von 11.7 Gini-Punkten verbunden, was einer Zunahme von 38% entspricht. Würden in offiziellen Statistiken Lebenshaltungskosten umfassender einbezogen, wäre die ausgewiesene Ungleichheit also wesentlich ausgeprägter. Zudem gilt es festzuhalten, dass die eingangs erwähnten Entwicklungen am Wohnungsmarkt und der jüngste Inflationsschub, der mit einem Reallohnrückgang verbunden war, in unseren Daten nicht abgebildet sind. Heute dürften die aufgezeigten Mechanismen noch stärker wirken und die mit Lebenshaltungskosten verbundene ökonomische Ungleichheit weiter verschärft haben.

Es erstaunt entsprechend nicht, dass aktuelle politische Vorstösse auf eine allgemeine Stärkung der Kaufkraft (13-AHV-Rente) bzw. auf eine gezielte Entlastung bei grossen Kostenposten wie den Krankenkassenprämien abzielen. Konkret fordert die Prämienentlastungsinitiative, dass die Krankenkassenprämien abzüglich Prämienverbilligungen nicht mehr als 10% der Haushaltseinkommen ausmachen dürfen. Diese Forderung wäre in unseren Daten einzig im Kanton Luzern bereits weitgehend erfüllt. Gemäss unseren Berechnungen wendeten im Jahr 2015 40% der Bevölkerung mehr als 10% für Prämien auf, trotz Prämienverbilligungen wohlgemerkt. Eine gezielte Ausweitung bzw. eine stärkere einkommensabhängige Finanzierung der Prämien wäre auf jeden Fall mit einer Reduktion der ökonomischen Ungleichheit verbunden.

Insgesamt zeigen die Analysen, dass Lebenshaltungskosten aus der Perspektive der Ungleichheit ein äusserst relevantes Thema sind und sowohl in der Forschung als auch in der Politik mehr Aufmerksamkeit erhalten sollten.

  1. https://inequalities.unibe.ch/
  2. Weiterführende Informationen zur Datenbasis und den relevanten Einkommensdefinitionen finden sich in Hümbelin et al. (2023)
  3. Vgl. Hümbelin et al. (forthcoming)
  4. Steuern im Verhältnis zum BIP ohne Sozialversicherungsbeiträge.

Bibliographie

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